Archiv der Kategorie: Antifa

Kreativer Protest und aggressive AfD-Anhänger*innen

Am gestrigen Samstag nahmen rund 200 Menschen an der AfD-Abschlusskundgebung im Kommunalwahlkampf, vor dem Neuen Rathaus in Hannover, teil. Hinzu kamen mehrere Gruppen von Gegendemonstrant*innen, die sich unter das Publikum mischten. Mit ironischen „Frauke“-Rufen, Pfiffen und sarkastischem Applaus gelang es die Veranstaltung erheblich zu stören. Zwischenzeitlich musste die Hauptrednerin und AfD-Bundessprecherin Frauke Petry ihre Rede unterbrechen. Die Organisator*innen, vor allem die Ordner*innen, wirkten sichtlich überfordert und reagierten aggressiv. AfD-Anhänger*innen schubsten und schlugen Gegendemonstrant*innen. Mehrere AfD-Gegner*innen wurden verletzt. 

Im Vorfeld hatte das Netzwerk Aktiv gegen Rassismus – Solidarisches Netzwerk unter dem Motto „So ein Theater“ dazu aufgerufen, die rassistische Veranstaltung zu stören und für ein „Durcheinander erster Güte“ zu sorgen. Protestierende waren dazu aufgerufen, die Rollen „AfD Groupies“, „Gegendemonstrant*innen“, „Wutbürger*innen“ und
„Einkaufsbummler*innen“ einzunehmen. Das Konzept ging auf: Gegendemonstrant*innen kamen auf den Veranstaltungsort und störten die AfD-Veranstaltung lautstark.

Fotos findet ihr bei flickr.

Die Alternative für Deutschland im Landkreis Goslar – Rassismus im bürgerlichen Gewand

Quelle: linksunten.indymedia.org
Quelle: linksunten.indymedia.org

Am 11. September findet im Landkreis Goslar die Kommunalwahl statt. Neben den üblichen Parteien und Wählerbündnissen tritt zum ersten Mal auch die Alternative für Deutschland im Vorharz zu einer Wahl an – Grund genug einmal zu beleuchten, wer sich da so auf dem Wahlzettel einfindet und was die Alternative für Deutschland in Goslar so ausmacht.

via RechercheHarz
zuerst veröffentlicht auf linksunten.indymedia

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Neonazi-Strukturen in Hildesheim

Quelle: http://recherche38.info
Quelle: http://recherche38.info

„Die Rechte“
Als im Jahr 2014 Nazis wie Johannes Welge, Benjamin Krüger oder Martin Schüttpelz in den Landkreis Hildesheim zogen, gewann die örtliche Nazistruktur an Stärke. Als Rahmen diente die Partei „Die Rechte“, welche von Christian Worch als Auffangbecken für verbotene Kameradschaften wie „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO) gegründet wurde. In Hildesheim gründete sich der Kreisverband am 08. November 2014. Weitere extrem Rechte wie Dominic W., Rene S., Lutz H. oder Jens und Marion W. fanden schnell Anschluss an die neue Gruppierung, sodass diese aktionsfähig wurde.

Gastbeitrag von „Linke Initiative Hildesheim

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Verurteilter Neonazi schlägt obdachlose Frau zusammen

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Hannover. Vor etwa zwei Wochen soll der gewaltbereite Neonazi Patrick Illmer eine obdachlose Frau vor dem Friederikenstift zusammengeschlagen haben.

Patrick Illmer wurde Ende 2015 zu neun Monaten Haft verurteilt. Am 18. April bestätigte das Landgericht das Urteil des Amtsgerichts Hannover vom 25. 11.2015 wegen Körperverletzung (wir berichteten). Zusammen mit Jan H. attackierte er mit Schlägen und Tritte in der Innenstadt einen People of Colour.

Der aus Sangerhausen stammende Neonazi wurde 2005 wegen Vergewaltigung zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. 2003, mit 22 Jahren, hatte er eine Krankenschwester gewürgt, missbraucht und versucht zu ertränken. Nach seiner Entlassung 2010 trat er der NPD bei und wurde von einem Funktionär der neonazistischen Partei betreut. Letztes Jahr war er Mitbegründer der extrem rechten „Aktionsgruppe Hannover“ und ist, mit seiner Freundin Laura B., führender Kader der Gruppierung. Mitglieder, u.a. Patrick Illmer, und aus dem Umfeld der „Aktionsgruppe“ stammende Personen sollen am 27.01. diesen Jahres eine Personengruppe, mit Quarzhandschuhen bewaffnet, angegriffen haben.

Trotz der Verurteilung läuft Patrick Illmer weiterhin frei herum und greift Menschen an: Und die Justiz schaut zu. Obwohl die Gerichte dem Neonazi keine günstige Sozialprognose ausstellten, musste er die Strafe bisher nicht antreten. Die Angriffe im Januar werden entpolitisiert: Es sei ein Konflikt zwischen zwei Trinker-Gruppen gewesen. Und eine Untersuchungshaft wurde nicht ausgestellt, wenngleich Zeug*innen Illmer bei dem Angriff vorm Friederikenstift beobachten und identifizieren konnten.

Soli-Spontandemo über die Limmerstraße

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Hannover. „Ob Hannover oder Dortmund – Naziangriffe beantworten“ stand auf dem Fronttransparent der Soli-Spontandemo in Linden-Nord. Diese zog heute gegen 21 Uhr über die  Limmerstraße. Die rund 30 Antifaschist*innen solidarisierten sich mit einem Angegriffenen, der am 14. August durch Neonazis schwer verletzt wurde – und machten auf die zunehmende rechte Gewalt aufmerksam.

Am vergangenen Sonntag hatten Neonazis dem Betroffenen vor seiner Wohnung in Dortmund aufgelauert. Sie schlugen auf ihn ein, einer der Angreifer zog ein Messer und stach zweimal auf ihn ein, berichtet der Betroffene. Die Stichverletzung im Bauch musste stationär versorgt werden. Der Betroffene und weitere Menschen wurden bereits am 01. August 2016 von Rechten mit Flaschen attackiert. In Dortmund ist die Zahl extrem rechter Übergriffe in den letzten Monaten gestiegen.

Auch in Hannover kam es in jüngster Vergangenheit immer wieder zu Angriffen durch Neonazis. Anfang des Jahres etwa wurden mehrfach Punks in der Innenstadt durch Mitglieder und Personen aus dem Umfeld der „Aktionsgruppe Hannover“ angegriffen (wir berichteten). Wenige Wochen später attackierten Neonazis gezielt Antifaschist*innen , als diese sich auf dem Rückweg vom Fußballspiel TSV Halvese gegen Goslar 05 befanden.

Fotos findet ihr wie gewohnt bei flickr.

Termine:
20.08., 12 Uhr, Katharinentreppe, Demonstration „Solidarität mit allen von rechter Gewalt Betroffenen“ nach Dorstfeld
23.08., 18 Uhr, Protest gegen die Nazikundgebung an der Katharinentreppe
24.09., 14 Uhr, Großdemo gegen rechte Gewalt in Dortmund

Northeimer NPD-Kandidat Gianluca Bruno beteiligt an Nazi-Großangriff in Leipzig

via Basisdemokratische Linke Göttingen

Wie kürzlich durch Recherchen der Leipziger Zeitung bekannt wurde, war der Northeimer NPD-Kandidat Gianluca Bruno Beteiligter bei dem Großangriff von Neonazis auf den links geprägten Leipziger Stadtteil Connewitz am 11. Januar diesen Jahres. Am Rande eines Naziaufmarsches in Leipzig zog Gianluca Bruno, der auch Mitglied des extrem rechten „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ ist, mit ca. 215 Nazi-Hooligans randalierend durch Connewitz. Sie bedrohten Menschen, zündeten Pyrotechnik und entglasten zahlreiche Schaufenster. Insbesondere linke Kneipen und von Migrant*innen geführte Läden waren Ziel dieser Angriffe oder wurden dabei gezielt angegriffen.

Wie der „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ am Samstag ankündigte, sollen bis zu den Kommunalwahlen am 11. September nun wöchentlich Kundgebungen und andere Aktionen in Göttingen abgehalten werden. Dieser Marathon soll mit bundesweit beworbenen Kundgebungen in Northeim und Göttingen seinen Abschluss finden. „Brunos Involvierung in den Leipziger Nazi-Großangriff und seine Vernetzung in militanten bundesweiten Strukturen lassen erahnen, was in NPD-Kreisen unter ‚bundesweiter Mobilisierung‘ verstanden wird. Es ist an den Menschen in Südniedersachsen, zusammen gegen die anstehenden NPD-Aufmärsche zu mobilisieren und den Nazis mit den geeigneten Mitteln entgegenzutreten. Das erklärte Ziel ist, Nazi-Aufmärsche zu verhindern und die NPD Göttingen, die wahlweise als ‚Freundeskreis‘ auftritt, zu zerschlagen“, erklärt Lena Rademacher, Sprecherin der Basisdemokratischen Linken Göttingen.

Laut der Leipziger Zeitung können die an dem Überfall beteiligten Nazis größtenteils der rechten Kampfsport- und Hooligan-Szene Sachsens zugerechnet werden. Doch wie die Beteiligung Brunos zeigt, ging die Mobilisierung weit über Sachsens rechte Strukturen hinaus und war Ergebnis einer bundesweiten Vernetzung von rechten Schlägern. „Dass diese Vernetzung unter den Augen des Verfassungsschutzes unbemerkt stattfinden konnte, macht wieder einmal deutlich, dass der Verfassungsschutz auch Jahre nach dem Auffliegen des NSU vielleicht ein verliebtes, keinesfalls aber ein wachsames Auge auf rechte Strukturen hat. Seine Auflösung ist längst überfällig“, erklärt Rademacher abschließend.

 

Wahlkampf rassistischer Parteien

Mit "Die Hannoveraner"-Shirts machen Lutz Rotermund, Helge List und Thorsten Meyer (v.l.n.r.) Wahlkampf
Mit „Die Hannoveraner“-Shirts machen Lutz Rotermund, Helge List und Thorsten Meyer (v.l.n.r.) Wahlkampf

Hannover. Am 13. August hatten in der Innenstadt mehrere rassistische Parteien ihren Infostand aufgebaut. Neben der Kröpcke-Uhr stand die islamfeindliche Partei „Die Hannoveraner“. Keine zehn Meter davon entfernt, hatte die rechtspopulistische „Alternative für Deutschland“ ihren Stand.

weitere Bildes des „Die Hannoveraner“-Stand auf flickr

„Freiheit für Abdullah Öcalan“

Hannover. Ein L1ebenszeichen und die „Freiheit für Abdullah Öcalan“ forderten heute lautstark über 1500 Kurd*innen. Seit dem gescheiterten Putschversuch gibt es keinen Kontakt zu Abdullah Öcalan. Aus diesem Grund haben zahlreiche kurdische Organisationen zur Demonstration nach Hannover aufgerufen. Die Teilnehmer*innen zogen dynamisch und kämpferisch durch die Landeshauptstadt Niedersachsens. Kurz vor Ende der Demonstrationsroute, provozierten türkische Faschisten mit dem „Wolfsgruß“ – es kam zu einer kleinen Auseinandersetzung. Entschlossen endete die Veranstaltung am Bahnhofsvorplatz.

weitere Bilder bei uns auf flickr

Protest gegen geplante AfD Veranstaltung im Restaurant Palast

via Freund*innen der befreiten Gesellschaft

Stadthagen. Anlässlich einer für Freitag (5. August 2016) geplanten Vortragsveranstaltung des AfD Kreisverbandes Nienburg Schaumburg im Restaurant Palast in Stadthagen (im Landkreis Schaumburg) haben Aktivist*innen der bundesweiten Antifa-Kampagne Nationalismus ist keine Alternative (NIKA) eine kleine kreative Protestaktion durchgeführt. Protest gegen geplante AfD Veranstaltung im Restaurant Palast weiterlesen

900 Euro Geldstrafe für Pegida-Teilnehmer

Hannover. Heute um 10.00 Uhr begann die Verhandlung gegen Henning B.. Dieser führte am 28.12.2015 als Versammlungsteilnehmer von Pegida, beim „bürgerlichen Protest“ wie B. aussagte, fünf Tierabwehrsprays mit sich. Nach nur nur 15 Minuten war der Prozess auch schon wieder vorbei. Alle Beteiligte stimmten einer Geldstrafe von 900 Euro zu, die in sechs Raten á 150 Euro abzuzahlen sind.

Henning B. auf der Pegida Hannover Demonstration am 14.12.2015
Henning B. mit Fahne auf der Pegida Hannover Demonstration am 14.12.2015