Unter dem Titel „Jeder 4. Hartz IV-Bezieher ist mittlerweile Ausländer“ veröffentlichte bild.de am 31.07.2016 einen Artikel zu „Ausländern“ und „Arbeitslosigkeit“. Abgesehen von der fragwürdigen Trennung der vermeintlichen Gruppen, haben wir uns die Zahlen mal etwas genauer angesehen. Der Autor, Dirk Hoeren, bezieht sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Diese Zahlen wurden von dem Journalisten übernommen, ohne sie kritisch zu hinterfragen oder ins Verhältnis zu setzen. So schrieb er: „Am stärksten gestiegen gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Hartz-Empfänger aus Eritrea (+229,4 Prozent) auf 16764 und Syrien (195,1 Prozent).“ Die Zahlen sind korrekt zitiert, wurden allerdings vom Amt mit dem Verweis versehen, dass ein Vergleich zum Vorjahr nicht sinnvoll ist. Auch wurde nicht berücksichtigt, dass eine Steigerung in Prozenten geringer ausfällt, je höher die Zahlen sind – Legt man zu einem Apfel einen weiteren, steigt die Anzahl prozentual um 100. Die gleiche Steigerung um einen Apfel beträgt bei hundert Äpfeln ein Prozent. Nach diesem Prinzip könnte die Überschrift auch „Drei von Vier Arbeitslosen sind Deutsche“ lauten – ohne jegliches Verhältnis.
Wiedereinmal legt die Bild eine Statistik wissentlich falsch aus, um Stimmung gegen Geflüchtete zu machen. Sie bläst in das selbe Rohr wie die „Alternative für Deutschland“ und befeuert so rassistische Vorurteile und Ressentiments. Diese Form der Berichterstattung gab es bei der Bild schon Anfang der Neunzigerjahre – sie war schon damals geeignet, zu den Pogromen beizutragen.
Meldet Artikel, die diskriminierend sind und Tatsachen falsch darstellen, dem „Deutschen Presserat“. Unter folgenden Link könnt ihr online Beschwerde einreichen.:
Aktuell findet in Hannover das Maschseefest statt. Im letztes Jahr kam es dort zu rassistischen Einlasskontrollen. Alltäglich werden Menschen in Hannovers Discotheken abgewiesen, weil sie nicht der weißen Mehrheitsgesellschaft zugeordnet werden. Bist du oder kennst du jemanden der/die von solch einer Praxis betroffen ist? Dann wendet euch an die Antidiskriminierungsstelle, dort werdet ihr beraten und bekommt Unterstützung.
Hannover. Heute um 10.00 Uhr begann die Verhandlung gegen Henning B.. Dieser führte am 28.12.2015 als Versammlungsteilnehmer von Pegida, beim „bürgerlichen Protest“ wie B. aussagte, fünf Tierabwehrsprays mit sich. Nach nur nur 15 Minuten war der Prozess auch schon wieder vorbei. Alle Beteiligte stimmten einer Geldstrafe von 900 Euro zu, die in sechs Raten á 150 Euro abzuzahlen sind.
Bei einem Terroranschlag des Islamischen Staates kamen gestern in der nordsyrischen Stadt Qamişlo, dem Hauptort des Kantons Cizîrê in Rojava, 55 Menschen ums Leben – mindestens 165 Verletzte. Ein Selbstmordattentäter fuhr in einem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in ein belebtes Viertel der Stadt und sprengte sich dort in die Luft. Die Region Rojava ist seit langem erklärtes Ziel des IS. Als Reaktion auf den Terror in Rojava, veranstalteten kurdische Gruppen in Hildesheim und Hannover heute Kundgebungen.
Gehrden. Auf dem Kinderspielplatz am Pagenburgweg , im Stadtteil Lenthe, wurden mehrere Nazischmiererein gesprüht. Neben sexistischen und weiteren diskriminierenden Symbolen sprayten die Unbekannten ein Hakenkreuz, in schwarzer Farbe, auf das Klettergerüst. Ein Anwohner meldete gestern die Sprühereien, nachdem er diese am Tag zuvor wahrgenommen hatte.
Vor 46 Jahren wurde das erste Haus in Deutschland besetzt. In den 1970er und 1980er Jahren folgte eine sehr aktive Hausbesetzer*innenbewegung – die in den Folgejahren schwächer wurde: Ein Indiz dafür, dass diese Form des Widerstands der Vergangenheit angehört? Nach einem Besuch im „Alten Sportamt“ in Bremen, ist einer unserer Autoren davon überzeugt, dass Hausbesetzungen nicht an Aktualität verloren haben.
Hannover. Am Ernst-August-Platz versammelten sich heute rund 100 Menschen um den gefallenen kurdischen Widerstandskämpfer*innen zu gedenken. In einem bunten Meer aus Fahnen zog die Demonstration lautstark durch die Innenstadt Hannovers. Zudem protestierten sie mit Parolen wie „Erdogan ist ein Mörder und Faschist“ und „Faschist Erdogan“ gegen die Politik der AKP und Erdogans. Der türkische Staat weitet aktuell die militärischen Operationen auf ganz Kurdistan aus und schafft „so die Bedingungen für neue Zerstörungen und Massaker“. So forderten sie mit Rufen den“Schluss mit dem Massaker in Kurdistan“ und verlangen eine Ende des „menschenverachtenden Deal zwischen der EU und der Türkei“.
Braunschweig. Ein 24-jähriger Lehndorfer sprayte in der Nacht zum Dienstag zahlreiche Hakenkreuze auf die Straße und eine Bushaltestelle. Er räumte die Tat gegenüber Polizisten ein, die ihn aufsuchten, da er einschlägig bekannt ist. Bei der folgenden Wohnungsdurchsuchung wurden neben Kleidungsstücken mit passender frischer Farbe zwei „Polenböller“ gefunden. Gegen den Beschuldigten wird wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt.