Broschüre zum “Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen” veröffentlicht

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Seit Ende 2015 veranstaltet die extrem Rechte regelmäßig Kundgebungen in der Region. Auf den Versammlungen wird offen rassistisch und neonazistisch agitiert. Das hat die Antifaschistische Linke International zum Anlass genommen, Anfang des Jahres, die Broschüre „(geistige) Brandstifter – Informationen zur rassistischen Mobilisierung in der Region Südniedersachsen“ – eine Bericht über die lokalen Akteure der Neonazis und Rassist*innen – zu veröffentlichen. Seitdem hat sich einiges geändert. Der rechte „Freundeskreis Niedersachsen / Thüringen“ entwickelte sich zu einem zentralen Akteur bei der Organisierung der Kundgebungen und Demonstrationen. Deshalb erschien jetzt eine Sonderausgabe der Demontage – die Zeitschrift der „Basisdemokratische Linke Göttingen„.

via Basisdemokratische Linke Göttingen

Göttingen. Die Basisdemokratische Linke hat diese Woche eine Sonderausgabe der “Demontage” veröffentlicht, die sich kritisch mit dem extrem rechten “Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen” auseinandersetzt.
Die 28-seitige Broschüre ist kostenfrei erhältlich. Sie wird demnächst an zentralen Orten in der Innenstadt ausliegen und kann auf Anfrage auch per Post zugestellt werden. Ferner kann sie unter folgendem Link auf der Homepage der Basisdemokratischen Linken heruntergeladen werden.

In der ersten Hälfte der Broschüre wird ein detaillierter Überblick über die bisherigen Aktivitäten des “Freundeskreises” und seiner politischen Entwicklung gegeben. Die zweite Hälfte besteht aus mehreren Artikeln, die den „Freundeskreis“ in seiner Gestalt analysieren und ihn in eine gesamtgesellschaftlichen Entwicklung einordnen: Ein erster Artikel zeigt das soldatisch geprägte Männlichkeitsideal des “Freundeskreises” und erklärt die besondere Rolle Jens Wilkes. Weitere Artikel behandeln seine Selbstdefinition durch eine kriegssehnsüchtige Abgrenzung vom politischen Gegner und die Entwicklung von menschenfeindlichen Ideologien als Phänomene einer krisenhaften bürgerlichen Gesellschaft. Abschließend wird die wahrscheinliche zukünftige Entwicklung der lokalen Extremen Rechten dargestellt und welche Gegenmaßnahmen unseres Erachtens sinnvoll sind.

Lena Rademacher, Sprecherin der Basisdemokratischen Linken, fasst die Intentionen bei der Veröffentlichung der Broschüre wie folgt zusammen: “Da die sehr gute Broschüre der Antifaschistischen Linken International zum Freundeskreis mittlerweile einige Monate alt ist und deshalb natürlich die Entwicklungen seit dem Frühjahr 2016 nicht abdeckt, hielten wir eine neue Broschüre für angebracht. Außerdem war es uns wichtig, einige weitere Aspekte der extrem rechten Ideologien zu beleuchten, von denen das Auftreten und Handeln des Freundeskreises geprägt sind. Wir haben uns dabei bemüht, diese Ideologien nicht einfach für sich stehen zu lassen, sondern die Bedingungen ihrer Entstehung in der seit langem krisenhaften Situation des Kapitalismus darzustellen.”

Der Ende 2015 unter dem Deckmantel einer bürgerlichen Protestbewegung gegründete “Freundeskreis” hat von Anfang an extrem rechte Positionen vertreten und sich inzwischen zu einer offen neonazistischen Gruppe entwickelt. Als solche ist er zurzeit der zentrale Akteur innerhalb der lokalen Extremen Rechten. Die “Freundeskreis”-Nazis versuchen zunehmend, ihre rassistische, antifeministische und antisemitische Agenda auch mit Gewalt und Einschüchterung durchzusetzen.