Mit Kanonen auf Konfetti schießen – Bullen und AfD vereint im Antifeminismus

Kommentar von SUPPORT YOUR LOCAL FEMINIST GRRRL*GANG

Sören stören 

Sicherlich haben wir am 1. Februar 2017 vor dem Restaurant und AfD-Treffpunkt La Tarantella in Barsinghausen-Kirchdorf ziemlich genervt. Der Chefantifeminist der AfD Hannover, Sören Hauptstein, wollte drinnen seine Angst-vor-Gender-Mainstreaming-Show abziehen und wir haben gestört. Die etwa 25 Aktivist*innen schreckten vor keiner Waffe zurück: Nicht nur wurden Parolen gerufen, Texte gelesen und Punk gehört – nein, neben einem Megafon wurden auch Konfetti und Luftschlangen mitgeführt.

Nachdem die Polizei uns vom Restaurant-Eingang auf den Radweg geschickt und eine Anmelderin gefunden hatte, setzte der kleine Mob seinen Protest fort und begrüßte die Gäste der Genderangst-Veranstaltung mit großem feministischem Hallo. Mehrere Blödmannsgehilfen der „Alternative für Deutschland“ hatten sich im Laufe der etwa zweistündigen Aktion vor dem Restaurant aufgebaut. Einer der Typen provozierte ein Handgemenge, als er unsere Versammlung angriff und an Transparent und Leuten zerrte. Der wurde in seine freiheitlich-demokratischen Grundordnungsschranken gewiesen, sodass der genderwahnsinnige Haufen unverdrossen weiter Sören stören konnte, der drinnen seine Ängste vor Aufklärungspuppen, Judith Butler und Unisex-Toiletten referierte.

Vor der Tür referierte derweil Sven Patermann, AfD-Vorsitzender in Barsinghausen, in Richtung einer Genossin, wie er seinen Schwanz in ihren Arsch rammen und außerdem auf ihr Gesicht abspritzen würde. Vor solchen Leuten hat der Hauptstein na klar keine Angst, weil er ein richtiger Mann ist.

 

Weil Kirchdorf ein Scheißnest ist und dieser Zeitpunkt, an dem es am schönsten ist, eingetroffen war, mussten wir unsere Versammlung irgendwann beenden. Am Bahnhof suchten nochmal zwei Bull*etten die Anmelderin auf und erklärten, der Herr Patermann habe sie angezeigt, weil er von ihr geohrfeigt worden wäre. Die anwesenden Aktivist*innen drückten darüber ihren großen Unmut aus; der Bulle erklärte, er kenne den Patermann und von dem sei nichts zu befürchten, auch wenn er Namen und Adressen von Leuten habe.

Rache der AfD-Helfer*innen 

Bei näherer Betrachtung mag das sogar sein. Die Staatsgewalt und deren Verwaltungs-Büttel geben sich jedenfalls größte Mühe, die größeren Schweine zu sein.

Was passiert also, wenn frau eine feministische Aktion gegen die AfD anmeldet?

März 2017: Die Stadt Barsinghausen schreibt einen Brief. Die Anmelderin habe gegen das Versammlungsgesetz verstoßen, indem sie der Auflage, irgendwelchen Müll zu beseitigen, nicht nachgekommen sei. Hierfür wird ein Bußgeld von bis zu 3000 Euro angeboten. Seit dem Schreiben meldet sich die Stadt Barsinghausen nicht mehr (Stand August 2017)

März 2017: Der Staatsschutz lädt zur Vernehmung als Beschuldigte wegen Körperverletzung. Seit der Vorladung meldet sich der Staatsschutz nicht mehr. (Stand August 2017)

März 2017: Die Region Hannover schreibt auf Geheiß der Polizeiinspektion Garbsen, dass die Anmelderin verdächtigt werde, gegen das Abfallrecht verstoßen zu haben. Für derlei Verstöße ist die Region in der Lage, Bußgelder von bis zu 100000 Euro zu verhängen. Im Juni 2017 schreibt die Region, man sehe von einer Geldbuße ab, wenngleich die Anmelderin „Abfall unsachgemäß behandelt (entsorgt) und damit die Allgemeinheit übermäßig belastet“ habe. Das stattdessen verhängte Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro zahlt die Anmelderin nicht.

April 2017: Die Stadt Barsinghausen meldet sich mit der Nachricht, dass der Besitzer (AfD Barsinghausen/Wennigsen) des Restaurant-Grundstücks rechtliche Schritte gegen sie erwäge. Die Verwaltung entscheidet im Mai 2017 zugunsten des AfD-Manns die Herausgabe ihrer persönlichen Daten, da sie keine schutzwürdigen Interessen der Anmelderin erkenne. Seitdem vernahm die Anmelderin in dieser Angelegenheit nichts (Stand August 2017).

Konfetti ist kein Verbrechen 

Genaugenommen wird hier also die Anmelderin wegen Konfetti und Luftschlangen kriminalisiert. Wir verstehen diesen absurden Vorgang als Versuch der Einschüchterung und als Feinderklärung an feministische Aktionen.

Dazu erklären, die Vertreter*innen des Genderterrors:

Erstens: Das läuft nicht.
Zweitens: Wir kommen wieder.
Drittens: Das Problem heißt AfD, die Lösung heißt Feminismus.