Prozessbeginn gegen den korporierten Schläger und Neonazi-Aktivisten Jan Philipp Jaenecke

via Basisdemokratische Linke Göttingen

Göttingen: Am 11. Mai um 9:00 beginnt die erste Verhandlung gegen die beiden Angeklagten Jan Philipp Jaenecke und Michael S..

Jan Philipp Jaenecke (mitte) auf der Nazikundgebung am 01.04.2016 in Bad Lauterberg
Jan Philipp Jaenecke (mitte) auf der Nazikundgebung am 01.04.2016 in Bad Lauterberg

Im vergangenen Juli hatten beide als studentische Mitglieder der Landsmannschaft Verdensia den Sprecher der Wohnrauminitiative Göttingen angegriffen und schwer verletzt.

Bei einem durch die Verbinder verursachten Sturz riss dieser sich das Kreuzband und den Meniskus und erlitt einen Knorpelschaden. Während Michael S. weiter Mitglied der Landsmannschaft Verdensia bleiben durfte, musste Jan Philipp Jaenecke die Verbindung verlassen. Es stellte sich heraus, dass Jaenecke nicht nur Sympathien für die extrem rechte „Identitäre Bewegung“ artikulierte, sondern auch Mitglieder des Fachschaftsrates der Sozialwissenschaftlichen Fakultät zuvor bereits massiv bedroht hatte.

Inzwischen ist Jaenecke ein maßgeblicher Akteur des „Freundeskreis
Thüringen/Niedersachsen“. Er meldete Kundgebungen dieser völkischen Gruppierung an und trat bisweilen auch als Redner auf. In diesem Zusammenhang zeigt er keinerlei Berührungsängste zur neonazistischen Szene der Region, im Gegenteil. Während sich Lars Steinke als sein Mitstreiter bei der „Jungen Alternative“, kurz nach dem Bekanntmachen der „Freundeskreis“-Verbindungen zu neonazistischen Akteuren, zum Schutz seiner politischen Karriere bei der AfD zurückzog, etablierte sich Jaenecke als ein maßgeblicher Organisator des „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“. Damit macht er politisch gemeinsame Sache mit NPD-Politikern wie Thorsten Heise oder dem Vorstandsmitglied der NS-verherrlichenden Kleinstpartei „Die Rechte“, Mario Messerschmidt.

„Solch ein Prozess gegen einen etablierten Neonazi der Region und
Gewalttäter wird in Göttingen nicht unbegleitet bleiben. Jaenecke ist nun endgültig Teil militanter Neonazi-Strukturen. Er bleibt damit weiterhin eine Gefahr nicht nur für Linke, sondern auch für alle jene, die nicht in sein völkisches Weltbild passen“, sagt Jutta Lierbach, Pressesprecherin der Basisdemokratischen Linken Göttingen (BL). Die BL ruft dazu auf, den Prozess solidarisch und kritisch zu begleiten. Treffpunkt ist 8:30 Uhr vor dem Amtsgericht Göttingen, Maschmühlenweg 11.