Göttingen: Göttinger Aktivist*innen machen mit symbolischer Besetzung auf Leerstand aufmerksam

via OM10

Am 5. Mai haben engagierte Göttinger*innen mit einer symbolischen Besetzung in der Gartenstraße 27 auf den Leerstand in der Stadt aufmerksam gemacht. Die Aktivist*innen verschafften sich Zutritt zu dem seit 20 Jahren leer stehenden, mehrstöckigen Wohnhaus in der Innenstadt und befestigten Transparente an der Fassade.

Als die Polizei eintraf, fand sie im Haus allerdings keine Personen mehr vor. Dafür gab es vor dem Haus ein offenes Frühstück, bei dem interessierte Passant*innen über den Leerstand informiert wurden. In einem vor Ort verteilten Flugblatt heißt es: „ES LANGT! Wir fordern, dass sich da etwas grundlegend ändert! 20 Jahre Leerstand – da wird Eigentum zu DIEBSTAHL! Sorry Fr. Ilse-Wagner, Sie und Ihre Familie brauchen das Haus im Gegensatz zu vielen anderen Menschen NICHT!“ 

Die Aktion traf bei Anwohner*innen auf großen Zuspruch. Viele äußerten Zufriedenheit darüber, dass „mit dem Haus endlich was passiert“. Sie wiesen zudem darauf hin, dass sie sich schon seit längerer Zeit dafür einsetzen, dass das Gebäude wieder für Wohnzwecke nutzbar gemacht wird. Eine Anwohnerin berichtete, dass die Eigentümerin, die selbst auch in Göttingen lebt, in der Stadt noch weitere Immobilien – z.B. in der Gaußstraße 4 – besitzt, die ebenfalls leer stehen. Als eine Gruppe von Geflüchteten vorbei kam, zeigten sie sich angesichts ihrer eigenen Unterbringungssituation empört. Sie äußerten die Hoffnung, in naher Zukunft selbst in bislang ungenutzten Wohnraum einzuziehen.

Das Projekt Our House OM10 ist begeistert von dieser wunderbaren Aktion. Wir begrüßen es auf Leerstand aufmerksam zu machen und schließen uns der Forderung an, leer stehende Gebäude zum Wohnen frei zu geben. Wir fordern menschenwürdige Lebensbedingungen für alle Menschen! Leerstand zu Wohnraum!