Zum ersten mal rief heute das neu gegründete „Solidarische Netzwerk – Aktiv gegen Rassismus“ zum Protest gegen den zweiwöchentlich stattfindenden rassistischen „Abendspaziergang“ von „Pegida Hannover“ auf. Rund 400 Menschen folgten dem Aufruf und versammelten sich ab 18:30 auf dem Opernplatz. In mehreren Redebeiträgen wurde über Pegida Hannover und deren Organisatoren aufgeklärt.
Ab 19 Uhr trafen sich ca. 90 Personen zur Kundgebung von Pegida Hannover auf dem Georgsplatz. Zuvor haben vereinzelt Neonazis die Gegenkundgebung besucht. In einer knapp einstündigen Rede hetze ein älterer Herr gegen Flüchtlinge, Muslime, Die Regierung, die Medien und die USA. Begleitet wurde seine Rede von „Merkel muss Weg“, „Wir sind das Volk“ und „Ami go Home“ Rufen der Teilnehmer*innen.
Gegen 20 Uhr setzten sich die Rassisten von Pegida Hannover in Bewegung. Währenddessen begaben sich Antifaschist*innen in Richtung Kröpcke um an die Route von Pegida Hannover zu gelangen. Als der Aufmarsch auf der Höhe der Gegenkundgebung ankam, hinderte die Polizei unter Einsatz massiver Gewalt die Gegendemonstranten auf die Route zu gelangen. Einige schafften es jedoch auf die Route – wurden aber direkt brutal von der Straße gezogen und festgenommen.
Auf der Georgstraße waren der Aufmarsch von Pegida Hannover und die Gegendemonstranten teilweise nur durch eine Polizeikette getrennt. Lautstarker Protest und die immer wieder stattfindenden Versuche der Gegendemonstranten auf die Route zu gelangen, überforderten die Polizeieinheiten die teilweise hektisch umher liefen. Anschließend stürmte die Polizei immer wieder in die Gegendemonstration und nahm dabei mehrere Personen in Gewahrsam.
Der „Abendspaziergang“ konnte zwar nicht verhindert, aber zum ersten mal seit langer Zeit massiv gestört werden.