Foto: Symbolbild Graffiti

Massive Bedrohungen eines Graffiti-Workshops

Massive Bedrohungen eines Graffiti-Workshops werden von Northeimer Polizei kaum beachtet. Antifaschist*innen lassen sich von Neonazis nicht einschüchtern und planen bereits die nächste Veranstaltung.

von Basta – solidarische Jugend Northeim

Bei sonnigem Wetter trafen wir uns gegen 14 Uhr am Skateplatz in
Northeim um bei Getränken und Snacks unseren Graffiti-Workshop im Rahmen unserer Basta-Café Veranstaltungsreihe abzuhalten. Nach und nach kamen immer mehr interessierte junge Menschen, die sich kreativ an den von uns aufgespannten Sprayfolien austobten. Bereits kurz nach Beginn unseres Workshops tauchten mit Totenkopfmasken vermummte Personen auf, die uns beobachteten und durch Drohgebärden auf sich aufmerksam machten. Kurz darauf näherte sich eine weitere vermummte Person, die uns mit ihrer Handykamera abfilmte. Um Teilnehmer*innen zu schützen – welche teilweise zehn Jahre alt waren – kontaktierten wir in der Zwischenzeit die Polizei, die bereits über die Veranstaltung informiert war. Trotz unserer deutlichen Schilderung der Bedrohungslage ließen sich die Personen in Uniform zwanzig Minuten Zeit, bis sie am Ort des Geschehens ankamen.

Annika Schreiner, Sprecherin von „Basta – Solidarische Jugend Northeim“, übte an dem Vorgehen der Polizei scharfe Kritik: „ Anscheinend liegt der Polizei Northeim nicht viel am Wohlergehen politisch interessierter Northeimer*innen. Dass wir uns von den Beamten vor Ort dann auch noch anhören müssen, dass unser Transparent mit der Aufschrift „Refugees welcome“ ein solches Klientel anlocken und provozieren würde, ist ein Skandal.“

Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres wurde eine unserer Veranstaltungen durch offenkundig Rechte gestört. Im Juni 2016 versuchten stadtbekannte Neonazis in die Räumlichkeiten, in denen wir unser Gründungstreffen abhielten, einzudringen und Jugendliche einzuschüchtern.

„Wir haben uns im Juni 2016 nicht einschüchtern lassen, und werden es auch dieses Mal nicht tun. Trotz der Einschüchterungsversuche werten wir den Tag, so wie die bisherigen Veranstaltungen des Basta Cafés als vollen Erfolg“, so Schreiner weiter.

Einmal mehr wurde bewiesen: Unsere Arbeit für ein offenes und solidarisches Northeim ist legitim und bitter nötig.

„Deshalb rufen wir alle interessierten Northeimer*innen auf, aktiv zu werden und zu unserem Einstiegstreffen am 04.09 um 18 Uhr in die Alte Brauerei in Northeim zu kommen. Wir lassen uns unsere Plätze hier nicht nehmen, und wir lassen uns auch unsere Stadt hier nicht nehmen!“ schließt Schreiner ab.