Um Solidarität mit den Geflüchteten in der Unterkunft am Schützenanger zu zeigen, veranstaltete die Alarmliste Göttingen am Freitag um 17 Uhr eine Kundgebung am Gänseliesel. In der Nacht zum Mittwoch dieser Woche wurde ein Fenster der Unterkunft mit einem Stein eingeworfen, dazu riefen die Täter „Sieg Heil“. Der rassistische Hintergrund der Tat ist unbestreitbar.
von Basisdemokratische Linke Göttingen
Rund 250 Leute versammelten sich, um ihren Protest gegen immer offener werdende rassistische Tendenzen zu äußern. An Passant*innen wurden Fyler verteilt, die über die Tat aufklären, außerdem waren der AStA, die OM10, und der AK Asyl mit Redebeiträgen vertreten. Darin wurde unter anderem auf das fast tägliche Geschehen solcher Angriffe aufmerksam gemacht, vor allem auch auf die rassistisch motivierten Gewalttaten hier in der Region: In Salzhemmendorf, in Bleicherode, in Barsinghausen und in Hardegsen.
Es wurde kritisiert, dass sich in weiten Teilen der Gesellschaft zunehmend ein rassistischer Konsens herausbildet, vom sogenannten „Freundeskreis Thüringen Niedersachsen“ über die AfD und die rassistischen Polizeikontrollen in der Kölner Silvesternacht 2016/2017 bis hin zur Göttinger Stadtverwaltung, die munter abschiebt und Geflüchtete unter menschenunwürdigen Bedingungen im Sammellager in der Siekhöhe unterbringt.
Eine Sprecherin der Alarmliste Göttingen betonte in ihrem Redebeitrag: „Weder das Handeln des Staats noch der anderen Rassist*innen hat eine Berechtigung. Sie werden unser Miteinander nicht brechen, sie werden mit ihrem Hass nicht unsere Überzeugung zerstören können: Kein Mensch ist illegal. Alle Menschen sind willkommen. Immer und überall.“