Kreative Aktionen gegen die Festung Europa

13494779_1306527122708800_6205979975655088404_nIm Rahmen des bundesweiten Aktionstages der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ fanden in Niedersachsen und Bremen verschiedene Aktionen statt.

von Mikkel Hansen

13474950_1306527182708794_819297266374974727_o
Quelle: Basisgruppe Antifaschismus (BA) Bremen

Zwischen zwei Pfeilern hängt ein weißes Transparent, worauf „GEGEN DIE AKTEURE DER ABSCHOTTUNG“ steht. Der Schriftzug ist von einzelnen Teilen des Bundesadlers umgeben, den es zerrissen hat. Neben dem aufgehängten Spruchband ist ein kleiner Infostand aufgebaut, auf dem unterschiedliche Flyer und Muffins ausliegen. Um nicht zu warten bis die Flyer genommen werden, wurden sie durch zahlreiche Aktivist*innen der „Basisgruppe Antifaschismus (BA) Bremen“ an Passant*innen verteilt. Dieses Bild zeigte sich den Fußgänger*innen am Samstag im Bremer Stadtteil Neustadt. Die Aktion war ein Teil der bundesweiten Aktionstage vom 24.-26. Juni unter dem Motto „Die Festung Europa angreifen! – Dezentrale Aktionstage gegen die Akteure der Abschottung“. Die Aktionstage fanden im Rahmen der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ statt. In diesem Zuge wird auch zum „Europaweiten NoBorder Camp in Thessaloniki“ vom 15.-25. Juli 2016 mobilisiert. Weitere Fotos der Aktion findet ihr hier.

Passant*innen direkt mit der „EU-Grenze“ konfrontiert

Schlauchboot als Symbol für den Tod an den EU-Außengrenzen
Schlauchboot als Symbol für den Tod an den EU-Außengrenzen

Eine weitere kreative Aktion gab es in der beschaulichen Kleinstadt Hameln. Mit einer symbolischen Grenzschließung sollten Passant*innen auf die katastrophale Situation an den EU-Außengrenzen – wo Menschen ihr Leben verlieren – aufmerksam gemacht werden. Um vom Bürgergarten zum Marktplatz zu gelangen, mussten Fußgänger*innen Eingangstore passieren, die von einem Zaun umgeben waren. Dieser diente bei der Aktion im übertragenden Sinne als Grenze und Aktivist*innen der „Antifaschistischen Aktion Hameln-Pyrmont“ [AAHM] hielten die Eingangstore geschlossen. Wer auf den Marktplatz, also in die „EU“ wollte, musste zunächst an einem gekenterten Boot und weiteren Überbleibseln einer fiktiven gescheiterten Überfahrt vorbei. Gewarnt durch „Stacheldraht“ und Hinweisschilder wurden

NIKA_Aktionswochenende_Juli_2016_Bild_3
Warum wollen sie einreisen?

die Passant*innen am „Grenzzaun“ nach einer EU-Mitgliedschaft oder dem Grund der „Einreise“ gefragt. Julia Winter von den [AAHM] war zufrieden und sagte: „Wir wollten mit der Aktion ein Zeichen gegen die Festung Europa setzen. Wir können nicht weiter zusehen, wie Flüchtende ertrinken, von Rassisten angegriffen werden oder in sogenannte sichere Herkunftsländer abgeschoben werden.“ Besucher*innen des Marktplatzes bekamen einen Flyer in die Hand gedrückt – diesen findet ihr hier.