Aktivist*innen des solidarischen Netzwerks „Aktiv gegen Rassismus“ protestieren gegen den Einzug der AfD in den Stadtrat und deren rassistischen Politik. Mit Schlauchbooten und einem Transparent ausgestattet starteten sie gegen 15 Uhr ihre Aktion.
von Mikkel Hansen
Während im hannoverschen Rathaus die konstituierende Sitzung des Rates tagte, fand am angrenzenden Maschteich eine Aktion des solidarischen Netzwerks „Aktiv gegen Rassismus“ statt. Mit zwei Schlauchbooten ruderten Aktivist*innen auf dem Wasser und hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Rassisitische Politik stoppen! Kommunal und überall“ hoch. Hendrik Rethemeyer, Sprecher des Netzwerks, sagte zu dieser Aktion: „Der Einzug der AfD in die städtische Ratsversammlung zeigt, dass rechte Parolen auch in Hannover auf fruchtbaren Boden treffen. Der Erfolg der Rechtspopulisten bestätigt uns in unserem Engagement gegen die gegenwärtige rassistische und sexistische Stimmungsmache. Deshalb waren wir auch heute aktiv und haben unseren Protest zu den gesellschaftlichen Entwicklungen – diesmal nicht auf die Strasse, sondern – aufs Wasser getragen.“
Bei den Kommunalwahlen am 11. September war die „Alternative für Deutschland“ mit sechs Mandaten erstmals in den Stadtrat eingezogen. In der ersten Sitzung wird heute unter Leitung des ältesten Ratsmitglied, Gerhard Wruck (Mitglied der extrem rechten Partei „Die Hannoveraner“ und zuvor in der „NPD“ aktiv gewesen), die/der Ratsvorsitzende/n und ihre/seine Stellvertreter gewählt.
Nach der Aktion auf dem Maschteich wurden Personen kontrolliert, die die Polizei der Aktion zurechnete. Zwischenzeitlich umstellten bis zu 14 Polizist*innen und ein Hund die Personen. Die Personalien wurden aufgenommen und die Schlauchboote beschlagnahmt. Eine Frau und ein Mann, die das Geschehen aus der Ferne beobachten, urteilten anschließend: „Lächerlicher Einsatz“, der Mann ergänzte „Der Einsatz steht in keinem Verhältnis.“