Anti-Antifa-Fotograf in Duderstadt

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                                                                                                                                                                         Foto: MR

Christopher Siedler fotografierte unter Polizeischutz Demonstrant*innen ab. Unterwegs war der Neonazi aus Nienburg mit einem Presseausweis.

Nutzt den Presseausweis um Antifaschist*innen abzufotografieren
Nutzt den Presseausweis um Antifaschist*innen abzufotografieren                                            Foto: MR

Auf der gestrigen Kundgebung des „Bündnis gegen Rechts“ in Duderstadt war der gewaltbereite Neonazi Christopher Siedler als Anti-Antifa-Fotograf, mit Presseausweis, unterwegs. Der mehrfach vorbestrafte Nienburger hat dort in Anti-Antifa-Manier Fotos von den Versammlungsteilnehmer*innen angefertigt. Dabei wurde er von der Polizei geschützt. Neben der Kamera führte er einen mit der Parole „FCK AFA“ versehenen Regenschirm mit sich. Provokant spannte er diesen auf.

Provokation des gewaltorientierten Neonazi
Provokation vom gewaltorientierten Neonazi                                                                                   Foto: MR

Wie erhält ein vorbestrafter Neonazi einen Presseausweis? Ausgestellt wurde der Presseausweis im Scheckkartenformat vom Bundesverband Deutscher Pressefotografen (BDP). Dieser gilt bereits für das Jahr 2017. Laut den Bedingungen des BDP muss „eine fortwährende, hauptberufliche bzw. regelmäßige Tätigkeit als Journalist nachgewiesen werden.“ Eine sorgfältige Prüfung lag in diesem Fall offensichtlich nicht vor. Denn bisher ging Siedler keinerlei journalistischer Tätigkeit nach. Im Gegenteil: Pressevertreter bedroht er und geht sie tätlich an. So zuletzt am 19.11.2016 auf der neonazistischen Demonstration des Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen in Nienburg, als er einen Pressevertreter stieß und diesen versuchte zu treten.

Profil des "Journalisten" auf Bundesverband Deutscher Pressefotografen
Profil des „Journalisten“ auf Bundesverband Deutscher Pressefotografen              Screenshot:b-dp.de

Was bedeutet das für Antifaschist*innen? Eine ernsthafte reale Bedrohung. Mit einem Presseausweis wird dem wegen Gewaltdelikten vorbestraften Siedler Zugang zu antifaschistischen und antirassistischen Versammlungen gewährt und wenn nötig von der Polizei geschützt und durchgesetzt. Es kann davon ausgegangen werden, dass Siedler die Bilder von Antifaschist*innen veröffentlicht beziehungsweise in neonazistischen Strukturen verbreitet.